So schützen Sie sich vor Betrügern

Betrüger haben es auch auf Wohnmobilisten abgesehen. Ihre Methoden werden immer perfider. caraworld erklärt Ihnen die häufigsten Täuschungen und zeigt Ihnen, wie Sie sich beim Online-Kauf Ihres Traummobils am besten schützen.

Betrüger haben es auch auf Wohnmobilisten abgesehen. Ihre Methoden werden immer perfider. caraworld erklärt Ihnen die häufigsten Täuschungen und zeigt Ihnen, wie Sie sich beim Online-Kauf Ihres Traummobils am besten schützen.
Foto: Sergey, guukaa/Fotolia

Das Inserat in der Online-Börse ist zu schön, um wahr zu sein. Ein Teilintegriertes Wohnmobil einer gefragten Marke, gerade mal eben drei Jahre alt, für weniger als 30 000 Euro. Über das Kontaktformular fragt der Interessent beim Anbieter nach. Die prompte Antwort: "Das Fahrzeug kann praktisch sofort übernommen werden. Leider steht es derzeit in Spanien." Für die Überführung verlangt der Anbieter einen Vorschuss von 4000 Euro. Die Masche ist fast immer die gleiche. Die meisten falschen Inserate sind in der Regel dreiste Kopien realer Angebote, allerdings liegt der Kaufpreis 20 bis 30 Prozent unter dem marktüblichen und erzielt so natürlich überdurchschnittlich viele Anfragen.

Gefahr durch Phishing – gefälschte Anzeigen, Websites und Identitäten

Vor den Gefahren durch Phishing warnt auch das Bundesamt für IT-Sicherheit. Dennoch haben die Betrüger immer wieder Erfolg. Die Polizei muss immer häufiger derartigen Betrugsdelikten nachgehen, allerdings mit geringen Aussichten. Die Strafverfolgung wird dadurch erschwert, dass die Betrugsversuche in der Regel aus dem Ausland gesteuert werden. Das Geld, oft über Bargeldtransfer-Services wie Western Union überwiesen, ist meistens weg.

Der beste Schutz vor solchen Machenschaften ist zu wissen, wie die Täter vorgehen. Sie erschleichen sich zunächst die Daten privater Anbieter, indem sie diese über das Kontaktformular der Online-Börse anschreiben und sich als Interessent ausgeben. Arglos antwortet der Verkäufer und gibt auf diese Weise seine private E-Mail-Adresse preis.

Vorsicht bei suspekt wirkenden Mails

Üblicherweise erhält er wenig später eine sogenannte Phishing-Mail: Im Namen der Verkaufsplattform wird dem Kunden mitgeteilt, dass man aus Sicherheitsgründen seine Identität überprüfen müsse. Häufig erkennt man solche gefakten Mails schon am fehlerhaften Deutsch. Spätestens jetzt sollten die Alarmglocken schrillen. Die Mail lockt den Kunden auf eine gefälschte Internetseite, wo er aufgefordert wird, seine Login-Daten zu bestätigen und Benutzername und Passwort einzugeben. Diese Seiten sehen den Webseiten der Online-Börse oft zum Verwechseln ähnlich; die Betrüger übernehmen üblicherweise Logos und häufig auch die Original-Menüführung.

Wer aufmerksam hinsieht, erkennt solche gefakten Login-Seiten an einigen Details aber relativ leicht. Die URL endet häufig nicht auf .de oder .com, sondern auf eine andere unübliche Buchstabenkombina­tion. Außerdem funktioniert auf der Seite kein Link, lediglich die Felder für Benutzername und Passwort sind aktiv. Wer irrtümlich auf eine solche Seite gelangt, braucht noch keinen Schaden zu fürchten.

Mit den gestohlenen Login-Daten kopieren die Betrüger das Inserat und locken mit utopisch billigen Preisangaben entsprechend viele Interessenten an. Online-Käufer tun also gut daran, alle Angebote zu prüfen, die ihrer Suche entsprechen. Taucht dasselbe Fahrzeug zweimal auf, ist das günstigere mit ziemlicher Sicherheit ein Fakeangebot.

Was tun die Verkaufsplattformen für die Kunden-Sicherheit?

Tatsächlich bauen einige seriöse Online-Plattformen Sicherheitsbarrieren ein. caraworld etwa schaltet Inserate erst dann frei, nachdem der Inserent diese mit einer Codenummer bestätigt. Diese hat er vorher auf sein Mobiltelefon geschickt bekommen. Ganz ausschließen kann man Betrugsversuche nie. Betrüger, die die Gutgläubigkeit der Men­schen ausnutzen wollen, wird es auch in Zukunft geben. Doch wer die Fallstricke beim Online-Kauf kennt, kauft ein ganzes Stück sicherer.

Wenn Sie inserieren: Schützen Sie Ihre Dokumente

Auch dieser Trick ist verbreitet: Der Verkäufer eines Reisemobils wird – meist aus dem Ausland – angeschrieben und gebeten, dem Interessenten Kopien der Fahrzeugdokumente oder gar persönlicher Ausweispapiere zu senden. Keinesfalls sollte man dieser Bitte nachkommen. Kriminelle können mit den Kopien Dokumente leicht fälschen, so eine zweite Fahrzeug­iden­tität aufbauen oder gar die Identität des Besitzers annehmen, um in seinem Namen zu handeln. Grundsätzlich sollte man Interessenten anbieten, das Fahrzeug persönlich zu besichtigen und Probe zu fahren. Begleiten Sie Interessenten bei Probefahrten immer persönlich

Die fünf wichtigsten Regeln für den sicheren Kauf:

  1. Überweisen Sie niemals Geld an unbekannte Personen. Finger weg von Angeboten, für die der Ver­käufer eine Vorauszahlung fordert.
  2. Überprüfen Sie immer das ganze Angebot, das auf Ihre Suchanfrage passt. Größte Vorsicht bei Dubletten und auffällig billigen Angeboten.
  3. Ignorieren Sie E-Mail-Aufforderungen, Ihre Login-Daten zu bestätigen. Seriöse Dienstleister überprüfen ­ihre Kunden nicht auf diese Weise.
  4. Sollten Sie auf einer Login-Web­seite gelandet sein, checken Sie die Adresszeile im Browser (URL). Weitere Indizien für Fakeseiten sind fehlende weiterführende Links.
  5. Sollten Sie selbst Anbieter sein, ­kopieren Sie niemals Fahrzeug­dokumente Ihres Reisemobils oder geben sie an andere weiter.

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