Die erste Fahrt mit dem Wohnmobil ist ein kleines Abenteuer. Mit caraworld kommen Sie Schritt-für-Schritt dem Profi-Camper näher. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Fahren und Parken mit dem Wohnmobil ganz besonders achten müssen.
Endlich ist es so weit: Die erste Tour mit dem Wohnmobil steht an. Bevor Sie sich ins Vergnügen stürzen, sollten Sie sich aber erst einmal an die neuen Dimensionen gewöhnen. Länge, Breite und Höhe sind im Vergleich zum gewöhnlichen Pkw schon eine andere Hausnummer. Der längere Radstand sowie der damit einhergehende größere Wendekreis machen in manchen Situationen ein anderes Fahrverhalten notwendig. Genießen Sie die Erhabenheit, die durch die hohe Sitzposition im Wohnmobil vermittelt wird. Und, ganz wichig: Bleiben Sie stets gelassen. Jede noch so knifflige Situation lässt sich mit Ruhe und etwas Umsicht meistern.
Wenn Sie unsicher sind, besuchen Sie doch mal einen Übungsplatz. Dort können Sie in aller Ruhe testen, wie sich das Fahren mit einem Reisemobil anfühlt. Erkundigen Sie sich aber vorher, ob auf dem Platz Wohnmobile erlaubt sind und wie es mit dem Versicherungsschutz aussieht. Einer der größten Verkehrsübungsplätze Deutschlands befindet sich in Heilbronn, gut 50 Kilometer nördlich von Stuttgart.
Die größeren Dimensionen des Reisemobils sind gewöhnungsbedürftig. Zum einen muss man beim Abbiegen darauf achten, dass man nicht zu früh einschlägt und über den Bordstein poltert. Zum anderen darf man aber auch nicht zu weit ausholen, da der Gegenverkehr sonst gefährlich nah rückt. Der Hecküberhang ist vor allem bei langen Wohnmobilen besondere Aufmerksamkeit wert, da er weit ausschwenkt und dabei den Nebenmann touchieren kann.
Vor allem in Alkovenmobilen muss man die Höhe im Blick behalten: Niedrige Äste, Verkehrsschilder oder Unterführungen verursachen sonst schnell ungewollten Kontakt. Der tote Winkel ist beim Wohnmobil naturgemäß größer als beim Pkw - vor einem Überholmanöver verschafft ein kleiner Schlenker, kombiniert mit einem Blick in den Spiegel, den richtigen Überblick. Parkt man sein Wohnmobil am Straßenrand, sollte man die Außenspiegel einklappen. Sonst besteht die Gefahr, dass ein unachtsamer Fußgänger dagegen läuft oder sie auf der Straßenseite sogar abgefahren werden.
Ein großes Wohnmobil muss in eine kleine Lücke - in diese Situation kommt man immer wieder. Bei genauerer Betrachtung ist Einparken mit einem Wohnmobil jedoch kein Ding der Unmöglichkeit. Stellen Sie zuerst die Außenspiegel ein, einen Innenspiegel gibt es im Wohnmobil nicht. Reisemobilspiegel sind oft zweigeteilt, zumindest im Weitwinkelspiegel sollte man das Hinterrad sehen; möglichst auch den großen Spiegel so einstellen.
Bitten Sie, wann immer nötig, einen Einweiser um Hilfe. Als Faustregel gilt: Wenn der Einweiser Sie im Spiegel sieht, sehen Sie auch ihn. Besprechen Sie die Gesten im Voraus, der Abstand wird mit beiden Händen angezeigt. Wer keine Rückfahrkamera hat, sollte bei einem Heckträger bedenken, dass dieser sich komplett im toten Winkel befindet. Achten Sie bei Integrierten darauf, dass man weit innen sitzt, das Vorder-ende der Karosserie ist daher nicht zu sehen. Damit man nicht aufsitzt, sollte auch bei Rampen ein Einweiser parat stehen, denn oft sind Ablasshähne oder Ähnliches der tiefste Punkt. Wer Übung braucht, kann sich an einem Sonntag auf einem Großparkplatz versuchen - dann kriegen Sie bald auch das größte Wohnmobil in Ihre Wunschlücke.
Wer im Winterhalbjahr mit dem Wohnmobil unterwegs ist, muss mit Schnee und Eis rechnen. Das Reisemobil reagiert aufgrund seiner höheren Masse dabei anders als ein Pkw, was eine angepasste Fahrweise erforderlich macht. Prinzipiell gilt: Winterreifen und auf manchen Strecken auch Schneeketten sind ein Muss. Letztere sind vor allem auf festgefahrenem Schnee hilfreich, bei Glatteis entfalten sie nicht die gleiche Wirkung. Vor Kurven, Kehren oder auch vor dem oftmals vereisten Wartebereich vor Ampeln sollte man deshalb schon frühzeitig bremsen.
Bei Gefälle gilt es, früh genug zurückzuschalten und sanft zu bremsen, sonst kann das Heck ausbrechen. Aquaplaning ist bei starkem Regen eine Gefahr, eine umsichtige Fahrweise und genügend Profiltiefe der Reifen sind der beste Schutz. Eine Schlechtwetterperiode kann auch schon im Sommer den Stellplatz auf der grünen Wiese in ein Schlammloch verwandeln. Traktionshilfen wie zum Beispiel Unterlegmatten aus Kunststoff leisten hier gute Hilfe. In jeder Situation gilt gleichermaßen: Ruhe bewahren.
Für die korrekte Einstellung des Sitzes sollten Sie sich Zeit nehmen. Regel Nummer eins: Setzen Sie sich nach hinten in den Sitz, so dass die Lendenwirbel von der Rückenlehne gestützt werden. Wer auf der Vorderkante sitzt, bekommt schneller Rückenschmerzen und fährt unsicherer.
Der Abstand des Sitzes vom Lenkrad sollte so gewählt werden, dass man die Pedale voll durchtreten kann, ohne dabei die Knie durchzustrecken. Die Arme sollten leicht angewinkelt sein. Bei einem Unfall steigt sonst das Verletzungsrisiko stark an. Legen Sie beim Fahren die Daumen auf das Lenkrad. Ansonsten kann man sich bei einem Unfall leicht die Daumen oder sogar die ganze Hand brechen.